Der zerrissene Vorhang

Markus 15:33-39

33 Gegen Mittag legte sich eine Finsternis über das ganze Land, die drei Stunden anhielt. 34 Dann, um drei Uhr, rief Jesus mit lauter Stimme: »Eli, Eli, lama asabtani?«, das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« 35 Einige von den Leuten, die dabeistanden, verstanden ihn falsch und dachten, er rufe den Propheten Elia. 36 Einer von ihnen aber lief, tränkte einen Schwamm mit Weinessig, steckte ihn auf einen Stab und hielt ihn Jesus hin, damit er davon trinken konnte. »Wartet. Wir wollen sehen, ob Elia wirklich kommt und ihn herunterholt!«, sagte er. 37 Da schrie Jesus laut auf und starb. 38 In diesem Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben nach unten entzwei. 39 Der römische Hauptmann, der dem Kreuz gegenüberstand und mit angesehen hatte, wie Jesus gestorben war, rief aus: »Ja, dieser Mann war wirklich Gottes Sohn!«

Ich möchte auf Vers 38 eingehen….

In diesem Augenblick riss der Vorhang im Tempel von oben nach unten entzwei.

Was bedeutet das für uns? Und was sagt das über Gott?

Der Vorhang im Tempel hat die Welt vom “Allerheiligsten” also Gottes Gegenwart getrennt, da damals noch der alte Bund galt und die Menschen nicht einfach so mit Gott Gemeinschaft haben konnten. Dieser Vorhang war extrem dick und schwer, also nichts das man einfach mal so zerreißen könnte.

Dahinter lag sie also. Gottes Gegenwart. Gott der sich so sehr danach sehnte mit Menschen zu sein und sie mit seiner Liebe zu überschütten. Jahrhunderte lang war das so, bis Jesus kam. Jesus der alles neu machte.

Als Jesus am Kreuz für unsere Sünden starb, beendete er den alten Bund und erfüllte das Gesetz nachdem sich die Juden richteten, welches aber von niemandem außer Jesus erfüllt werden konnte. Als Jesus starb, zog sein Blut eine Linie zwischen dem alten und dem neuen Bund. Und der neue Bund begann als Jesus ausrief “Es ist vollbracht”, starb und der Vorhang zerriss.

Ich stelle mir vor, wie hinter dem Vorhang schon so eine Spannung und Vorfreude lag. Ich stelle mir vor, wie Gott schon die Sekunden gezählt hat, bis er endlich mit uns Gemeinschaft haben konnte. Ich stelle mir vor, wie sein Vaterherz sich Jahrelang nach diesem Augenblick gesehnt hat und er keine Millisekunde zögerte, sondern die erste Gelegenheit nutzte um diese Wand zu durchtrennen.

Kaum war Jesus tot, in der selben Sekunde, zerriss er den Vorhang.

Was bedeutet das für mich?

Für mich bedeutet das, dass ich jederzeit in Gottes Gegenwart treten kann und sie nicht mehr irgendwie abgeschottet und unerreichbar für nicht ist. Für mich bedeutet das, dass Gottes Liebe mich immer umgibt und nahe ist. Der Vorhang ist zerrissen und nichts kann das je ändern. Nichts kann uns von seiner Liebe trennen und kein Fehltritt von uns, kann diesen Vorhang je wieder zunähen.

Was sagt das über Gott?

Ich sehe hier, wie extrem Gott uns liebt und wie sehr er mit uns sein möchte. Gott ist nicht passiv, sondern immer aktiv und das liebe ich. Er ist leidenschaftlich und begeistert was uns betrifft und seine unaufhaltsame Liebe triumphiert immer.

Flora Kloiber