Sorgenfrei

Das Gleichnis vom Sämann nennt Jesus das wichtigste aller Gleichnisse. Wenn wir dieses nicht verstehen, können wir alle anderen auch nicht verstehen. Deshalb ist es auch eines der bekanntesten und sicherlich meistgelesenen Gleichnissen. Auch wenn uns ein Bibeltext schon vertraut ist, oder wir schon starke Offenbarungen dadurch empfangen haben, bedeutet es nicht, daß da keine neues und frisches Reden Gottes für uns dabei ist.

Genau das, habe ich vor einigen Tagen mit exakt dieser Bibelstelle erlebt. Ich lese meinen Bibelleseplan und komme zu dieser Passage. Da ich an diesem Tag viel zu lesen und zu tun hatte, war ich kurz versucht diesen Part zu überspringen. Aber ich wollte mit gutem Gewissen mein Hakerl in meinen Plan machen…. kennst du sicher :)

Das Gleichnis

 Hört zu! Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen.  Und es begab sich, indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen’s auf.  Anderes fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte.  Da nun die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.  Und anderes fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten’s, und es brachte keine Frucht.  Und all das Übrige fiel auf das gute Land, ging auf und wuchs und brachte Frucht, und einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfach und einiges hundertfach.  Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Die Auslegung

 Und er sprach zu ihnen: Versteht ihr dies Gleichnis nicht, wie wollt ihr dann die andern alle verstehen?  Der Sämann sät das Wort.  Diese aber sind es, die an dem Wege sind: Wo das Wort gesät wird und sie es gehört haben, kommt alsbald der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war.  Und diese sind es, die auf felsigen Boden gesät sind: Wenn sie das Wort gehört haben, nehmen sie es sogleich mit Freuden auf,  aber sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen erhebt, so kommen sie alsbald zu Fall.  Und andere sind es, die unter die Dornen gesät sind: Die haben das Wort gehört,  und die Sorgen der Welt und der trügerische Reichtum und die Begierden nach allem andern dringen ein und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht.  Und jene sind es, die auf das gute Land gesät sind: Die hören das Wort und nehmen’s an und bringen Frucht, einige dreißigfach und einige sechzigfach und einige hundertfach.

Ich lese den Teil mit den Dornen und murmle erstaunt vor mich hin: genau das ist mein Problem in manchen Bereichen meines Lebens. Ich kenne das Wort über diese Situationen und nehme es an. Ich stelle es nicht in Frage. Ich sehe es wachsen in meinem Herzen.

Aber wenn es, für mein Empfinden, nicht schnell genug sichtbare Frucht bringt, beginnt mein Gedankenkarussell sich zu drehen. Zuerst leise und selten. Dann immer lauter und länger. Ich wälze Gedanken und Szenarien in meinem Kopf. Ich versuche selbst Wege und Auswege zu finden.

Einfach gesagt, ich sorge mich!

Und diese Sorgen werden oft so laut und fordernd.

Sie beanspruchen plötzlich so viel Platz und ersticken das Wort , das gewachsen ist, bevor es Frucht bringen konnte.

In diesem Moment wurde mir das sehr bewußt. Ich war schon versucht, wieder selbst eine Lösung für dieses Dilemma zu suchen, als ich mich selbst stoppte und betete: Heiliger Geist sag mir bitte: was mach ich mit diesen Dornen ?

Keine Sekunde später sah ich ganz klar ein Bild von Jesus mit Dornenkrone vor mir.

Das hab ich gemacht mit deinen Dornen!

Ich hab sie auf mich genommen.

Ich hab sie für dich getragen.

Ich hab sie besiegt.

Ich sorge mich um dich.

Du kennst das sicher auch. Wenn er zu dir spricht wird alles klar. Offenbarung ist so frisch und trotzdem ist sie ewig und man hat immer dieses : Ja, sicher so ist es! Gefühl.

Wir besiegen unsere Sorgen nicht selbst. Er hat sie getragen.

Diese Dornenkrone hat unseren Verstand erlöst.

Gib sie ihm, er kann mit ihnen umgehen und lebe mit dieser Freude, er hat den Sieg für dich erkauft.

Flora Kloiber